Im vollbesetzten Pfarrsaal begrüßte Stephan Griebel am 07.04.2022 die ukrainischen Gäste mit ihren Wohnungsgebern und Paten zu einer Info-Veranstaltung, in der viele wichtige Fragen rund um die Themen „Wohnen, Arbeiten & Schule“ besprochen wurden.
Susann Liebe machte den Ukrainiern deutlich, dass die aktuelle Hilfsbereitschaft der Wohnungsgeber etwas ganz Besonderes ist: „Ihr genießt momentan eine kostenfreie Aufnahme in privaten Räumlichkeiten. So etwas gab es in Deutschland noch nie!“ Damit die Kosten wenigstens teilweise vom Sozialamt erstattet werden können, bedarf es eines Mietvertrags. Sie bat um das Vertrauen der Ukrainer, sich darauf einzulassen, da die angesetzten Mieten dem Ballungsraum München angemessen sind.
Bettina Götz von der Nachbarschaftshilfe Zolling überbrachte die gute Nachricht, dass alle Grundschulkinder nach den Osterferien an der Grund- und Mittelschule Zolling aufgenommen werden. Kindern ab elf Jahren werden Übergangsklassen am Camerloher Gymnasium in Freising angeboten. Die momentan angebotenen Deutschkurse laufen bis zum Schulbeginn auch in den Ferien weiter.
Junge Menschen zwischen 17 und 21 Jahren können nicht mehr in das “normale Schulsystem” aufgenommen werden.
Deshalb bietet die Berufsschule Freising seit vielen Jahren “Berufsintegrationsklassen” an. Hier wird in erster Linie Deutsch gelernt. Die Schule bittet um die Anmeldung online auf ihrer Homepage. Bei der Anmeldung auswählen: “Berufsintegrationsvorklasse – kooperativ 1 Jahr”.
Erwachsenen wird die Teilnahme an Integrationskursen empfohlen. Diese setzen sich zusammen aus einem Sprach- und einem Orientierungskurs und dauern 700 Unterrichtseinheiten. Der Helferkreis Zolling versucht für alle Interessenten Plätze in Integrationskursen zu organisieren.
Dem Thema „Geld & Arbeit“ widmete sich Angelika Sagerer. Mit Hilfe von großen, bunten Bausteinen erklärte sie, wie sich das Budget der Geflüchteten zusammensetzt. Dabei ging es einerseits um die Leistungen des Sozialamts, andererseits um deren Veränderung, wenn eine Arbeit angenommen wird. Besonders gesorgt wird ungeachtet dessen für Kinder. So kann ein zusätzliches Budget z. B. für Schulmaterialien, Ausflüge, Mitgliedsbeiträge im Sportverein oder die Übernahme der Kindergartenkosten beantragt werden.
Ab dem 1. Juni stehen wichtige Änderungen an, da die Personen aus der Ukraine ab diesem Stichtag keine Asylbewerberleistungen, sondern Arbeitslosengeld II, erhalten. Das heißt der Träger der Leistungen wechselt vom Sozialamt zum Jobcenter. Der Helferkreis Zolling infomiert hierzu nochmals gesondert, wenn weitere Details vorliegen.
Ein großes Dankeschön ging abschließend an Getränke Winklmeier für die kostenlos zur Verfügung gestellten Getränke und den Pfarrverband Zolling für die Räumlichkeiten!